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Alles hat seinen Anfang

Bei uns war's ein TV-Beitrag

Am Anfang schufen wir Himmel und... Moment... das gibt Ärger mit dem Spaßverein. Also noch mal: Am Anfang war das Fett! Na, geht doch!
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Bei den meisten von uns kommt irgendwann der Tag, an dem wir glauben, etwas verändern zu müssen. Manche wollen fitter werden, andere wollen eine neue Frisur, wieder andere glauben, ein Eimer Nervengift sähe unter die Lippen gespritzt hervorragend aus. Ja, und dann gibt es eben uns: Die Fettigen Freunde.

Irgendwann kam bei uns der Tag, an dem wir so an uns runterschauten. Nein, nicht gegenseitig! Das wiederum kam erst einige Zeit und sehr viel Duschgel später...

Nein, Nick und ich hatten, seinerzeit einander noch gänzlich unbekannt, den Drang verspürt, etwas gegen die Pfunde, ach, was sag' ich... gegen das Sterling Silber tun zu müssen. Auf den Hüften. Und unter dem Hals. Und an den Beinen. Zwischen den Zähnen. So viel Sterling Silber.

Ja, wo laufen sie denn?

Nachdem das ein oder andere Kilo dann tatsächlich purzelte, wuchs der Wunsch nach einem Sinn für jegliche Form der Plackerei. Spatzieren? Wohin? Joggen? Zur Bude oder was? Radfahren? Schon wieder zur Bude? Klare Sache: Ein Ball musste her. Beide waren wir in der Jugend leidenschaftliche Fußballer gewesen - Nick als Feldspieler (Recklinghausens bester, weil einziger, Kreisläufer der Fußballgeschichte!), ich als Torwart (logisch, kam ja früher schon links oder rechts kaum was vorbei!).

Der Zufall wollt's, dass just in diesem Moment eine Bande spe(c)ktakulärer Gesellen die fixe Idee hatte, dass Hummeln keine Bienchen brauchten, um fliegen zu können. Sie tun's halt einfach. So wurden im Hochsommer 2021 die Teutonia Vikings gegründet. Eine der ersten Fußballmannschaften für Übergewichtige und heute Gründungsmitglied der 1. Übergewichtigen Fußball Liga NRW.

Während Nick sich bereits in der Gründerzeit der Truppe anschloss, stieß ich zum Jahresanfang 2022 dazu. Von Beginn an passte einfach alles. Na gut, außer der Kleidung. Und schießen konnte ich im Gegensatz zu Nick auch nicht. Oder laufen. Atmen ging. Für zehn Meter...
Sei's drum: Die Vikings waren eine tolle Truppe, sind dies bis heute und es dauerte gut ein dreiviertel Jahr, bis einige Mediengesellschaften über die Grenzen Deutschlands hinaus auf uns aufmerksam wurden. Zeitungsartikel und TV-Berichte mit dem Tenor „Kicker für die Dicken“ oder „Mitmachen darf nur, wer mehr als 110kg wiegt.“, machten die Runde. Es verging kaum ein Training oder Spiel - ganz gleich, ob Freundschafts- oder Ligaspiel - ohne dass ein Kamerateam, ein Radiojournalist, ein Fotograf oder Zeitungsreporter am Platz standen.

TV-Berichte

Im Newsbereich der Teutonia Vikings finden sich alle TV-Berichte zum Anschauen.

Ker, ich komm' im Fernseh rein!

Irgendwann allerdings wurde es persönlich: Martin Schiffler, Redakteur beim ZDF Mittagsmagazin, nahm Kontakt mit mir auf. Er war auf der Suche nach einer persönlichen Geschichte. Einer Geschichte hinter den Vikings. Über einen Menschen, der vielleicht sogar ganz unten war und sich langsam wieder hochgekämpft hat. „Klingt nach mir. Wann bisse da?“, war meine höchst eloquente Antwort. „Montach dann, oder?“, machte er einen Nagel mit Kopf.

Am Drehtag bei mir zu Hause schaute dann auch Nick zwischendurch vorbei. Er hatte einen Termin in der Stadt und wollte, kurz vor unserem Ligaspiel am Abend, nicht wieder die 20km nach Hause fahren, bevor wir eh los müssten. Was dann passierte, war a) ungeplant und b) pure Improvisation. Nick begleitete mich vor die Kamera und alles verlief quasi ohne jegliche Anweisung oder besondere Wünsche des Teams (immerhin ein Kameramann, ein Tonmeister und der Redakteur). Später am Abend berichtete Redakteur Martin uns noch, dass wir ein tolles Duo seien und er sich sicher sei, dass einige tolle Szenen und Dialoge im Kasten seien.

Gut zwei Wochen später saßen alle Vikings gespannt vor der Glotze und siehe da: Es war ein toller Bericht entstanden. Keine gestellten Szenen, keine küstlerisch fragwürdigen Kamera-Experimente, kein bisschen moralischer oder gar beleidigender Unterton. Hier und da ein Schmunzeln zwischen den Zeilen. Das war's

Nur eine Sache störte uns

Und hier kann man dem ZDF keinen Vorwurf machen, da es ohnehin schon schwer genug ist, gut drei Stunden Videomaterial auf knapp 4:30 Minuten Beitrag zu kürzen. Dennoch fehlten uns ein paar Aussagen, die wir für sehr wichtig gehalten hätten. Dafür gab es ein, zwei Sätze des Sprechers, die wir so nicht gesagt hätten bzw. die vielleicht nur einer von uns so gesehen hätte. Mit der Aussage im Hinterkopf, dass Nick und ich so gut harmonierten, entstand die Schnappsidee zu einem Podcast...

Tja. Und hier sind wir!

Weder wissen wir bisher, wohin uns diese Reise führen wird, noch haben wir eine Idee davon, ob sich überhaupt jemand für unsere Themen interessiert. Noch dazu sind wir nicht die ernsthaftesten Menschen. Außer Nick. Nick ist das, was man eine Spaßbremse nennt. So gut wie jede Party findet ohne ihn statt, wenn man will, dass sie länger dauert als 20:30 Uhr. Eigentlich habe ich das aber auch nur geschrieben, weil ich wissen will, ob mein Fettiger Freund den ganzen Schund überhaupt liest. Haste jetzt davon.

In diesem Sinne... viel Glück beim Anhören und Lesen!